Was ist Psychotherapie?

Psychotherapie ist eine Behandlung von psychischen (,,seelischen“) Erkrankungen mithilfe von wissenschaftlich anerkannten Verfahren, Methoden und Techniken. Psychische Erkrankungen können das Erleben, das Verhalten sowie das geistige und körperliche Wohlbefinden stark beeinträchtigen und mit Leid, Angst, Verunsicherung und Einschränkungen der Lebensqualität einhergehen. Eine Psychotherapie ist dann ratsam, wenn psychische Probleme nicht mehr allein oder mit Hilfe der Familie oder von Freunden gelöst werden können, zu Krankheitserscheinungen führen und die alltäglichen Anforderungen des. Lebens nicht mehr bewältigt werden können.

(Quellennachweis:  KVB – PTV 10  / 42017)

Wer führt psychotherapeutische Behandlungen durch?

Psychotherapeutische Behandlungen dürfen im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung nur von Psychologischen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie von psychotherapeutisch tätigen Ärztinnen und Ärzten durchgeführt werden, wenn diese über eine Kassenzulassung verfügen. Neben der psychotherapeutischen Behandlung von psychischen Erkrankungen kann zusätzlich eine medikamentöse Behandlung sinnvoll sein, die jedoch nur von Ärztinnen und Ärzten durchgeführt werden darf.

(Quellennachweis:  KVB – PTV 10  / 42017)

Wie funktioniert eine Psychotherapie?

Die Behandlung kann mit der Therapeutin oder dem Therapeuten allein oder im Rahmen einer Gruppentherapie erfolgen. Einzelbehandlungen haben in der Regel eine Dauer von 50 Minuten, Gruppentherapien eine Dauer von 100 Minuten. Bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen kann es hilfreich und notwendig sein, Bezugspersonen aus dem familiären und sozialen Umfeld mit einzubeziehen. Dies kann im Rahmen von zusätzlichen therapeutischen Gesprächen gegebenenfalls auch allein mit den Bezugspersonen erfolgen.

Eine wesentliche Bedingung für das Gelingen jeder Psychotherapie ist eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Patientin oder Patient und Therapeutin oder Therapeut, sowie eine Klärung, ob das geplante Psychotherapieverfahren den Erwartungen der Patientin oder des Patienten entgegenkommt. Auf dieser Grundlage bietet Psychotherapie die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen das eigene Erleben und Verhalten sowie Beziehungserfahrungen zu besprechen, zu erleben, zu überdenken und infolge dessen Veränderungen zuzulassen, auszuprobieren und herbeiführen.

(Quellennachweis:  KVB – PTV 10  / 42017)

Einzeltherapie

In der Einzeltherapie widmen wir uns ganz Ihrer Person. Im Verlauf der Therapie werden Ihre Beschwerden intensiv besprochen und daran gemeinsam gearbeitet, um diese aus Ihrem Leben zu schaffen. Gute therapeutische Arbeit braucht Zeit. Wir stehen Ihnen zur Seite und erarbeiten mit Ihnen notwendige Maßnahmen, mit denen Sie Ihre Position im Leben wiederfinden sowie selber bestimmen.

In der Psychotherapie geht es zuerst darum Ihren Leidensdruck und konkrete Beschwerden zu lindern. Der therapeutische Raum gibt Ihnen die Möglichkeit, sich selbst und sich in Beziehungen besser kennenzulernen: unbewusste Gefühls-, Verhaltens- und Denkmuster werden bewusst gemacht. Die Sicht auf sich selbst und auf bekannte Beziehungsgefüge wird klarer. Dies ermöglicht Veränderung.

Behandelt werden u.a.: Beschwerden im Bereich der Depression und Überlastung, Lebenskrisen und Beziehungsprobleme, Angst- und Panikerkrankungen, Esstörungen, Zwangserkrankungen sowie psychosomatische und chronische körperliche Leiden.

Auch die ressourcenorientierte Psychotherapie bei Erkrankungen des schizophrenen Formenkreises und Psychosen ist möglich.

Über die Therapieart, Fokus der Therapie und voraussichtliche Dauer entscheiden wir gemeinsam mit Ihnen nach einer Anfangsphase.

In der tiefenpsychologisch fundierten sowie in der Verhaltenstherapie finden ca. einmal pro Woche Sitzungen statt.

In der psychoanalytischen Psychotherapie wird ein- bis zweimal wöchentlich (seltener auch 3 mal wöchentlich ) gearbeitet.

Kurzzeittherapie über wenige Monate hinweg ist möglich.

Gruppentherapie

Die Gruppenpsychotherapie ist ein sehr erfolgreiches therapeutisches Instrument, das bei einer Vielzahl von Beschwerden und Erkrankungen als Hilfe zur Verfügung steht. Anders als in der Einzeltherapie ist der therapeutsiche Fokus in der Gruppentherapie neben dem Blick auf die Einzelprobleme der Teilnehmer/innen auch auf den Gruppenprozess und die Gruppendynamik gerichtet.

Die Gruppenteilnehmer profitieren sehr voneinander, Voraussetzung für das Gelingen einer Gruppentherapie ist aber die Bereitschaft zu Offenheit und sehr regelmässiger Teilnahme.

In der Regel finden die Sitzungen einmal pro Woche statt und dauern 100 Minuten. Wir bieten offene und geschlossene Gurppen an. Die Teilnehmerzahl beträgt mindestens 3 bis etwa 9 Teilnehmer/innen.

UNTERTEXTE für Gruppentherapie:
Wissenswertes für eine offene tiefenpsychologisch fundierte und/oder psychoanalytische Gruppentherapie im Detail:

(Informationen zu geschlossenen Gruppen, seien es verhaltenstherapeutische oder auch tiefenps. fundierte erfahren Sie von den jeweiligen Therapeuten direkt.)

Priorität:

Eine Gruppenpsychotherapie ist nur dann für Sie sinnvoll, wenn Sie der Gruppe Prioritäten einräumen. Das bedeutet, wenn Sie absehen können, dass Sie – aus welchen Gründen auch immer – regelmäßig einmal pro Monat oder öfterverhindert sein werden, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine Teilnahme nicht zu empfehlen. Jeder ist in der Gruppe selber verantwortlich für die Inhalte, die eingebracht, verschwiegen oder vermieden werden. Für die Vertrautheit in der Gruppe ist es wichtig, dass absolute Verschwiegenheit bewahrt wird. Es dürfen keine persönlichen Informationen aus der Gruppe nach außen getragen werden. Außerhalb der Gruppe (auf der Straße, in der Bank, …) soll man niemanden aus der Gruppe „erkennen“ (wenn dieser es nicht wünscht), um dessen Privatsphäre zu waren.

Hiermit sei darauf hingewiesen, dass im Ablauf, um eine Behandlung des Patienten zu gewährleisten, auch das Praxispersonal Kenntnis persönlicher Daten erhalten kann oder muss. Für alle Sie betreffenden Informationen stehen wir als Therapeuten und das gesamte Praxispersonal unter Schweigepflicht. Nur mit Ihrem ausdrücklichen Einverständnis werden wir Auskunft gegenüber Dritten erteilen bzw. einholen. Eine Ausnahme von der Schweigepflicht ist in Fällen akuter Fremd- oder Selbstgefährdung gegeben. Als Patient verpflichten Sie sich Ihrerseits zur Verschwiegenheit über andere Patienten, von denen Sie zufällig Kenntnis außerhalb der Gruppe erhalten. Diese besteht über die Beendigung der Betreuung hinfort.

Zusätzliche Einzeltherapie:

Innerhalb unserer Praxis sind vereinzelt Einzeltherapiestunden möglich. Dabei ist eine Schweigepflichtsentbindung gegenüber der Gruppe Voraussetzung. Eine parallel verlaufende Psychotherapie bei einem anderen Therapeuten ist mit der Gruppentherapie nur nach Absprache mit den Gruppentherapeuten vereinbar.

Alkohol / Medikamente:

Gruppentherapie ist nicht durchführbar mit Menschen, die alkoholisiert sind oder unter dem Einfluss von nicht ärztlich verordneten Psychopharmaka stehen. Sie können dann an diesem Gruppentermin nicht teilnehmen und sind jedoch das Ausfallhonorar für diesen Termin schuldig.

Beenden der Gruppentherapie:

Wenn jemand eine offene Gruppe vorzeitig beenden will, so hat er das in der Gruppe anzukündigen und hiernach noch an 3 Sitzungen der Therapie teilzunehmen. Dieses Vorgehen gewährleistet, dass sich der Teilnehmer und die Gruppe voneinander verabschieden können. Bei Nicht-Einhaltung oder Nicht-Erscheinen kann noch bis zu 4 Sitzungen Ausfallhonorar in Rechnung gestellt werden.

  • Mehr Theorie erfahren Sie hier:

Psychotherapeutische Akutbehandlung

Bei besonders dringendem Behandlungsbedarf kann eine Psychotherapeutische Akutbehandlung im Umfang von bis zu 24 Behandlungseinheiten zu je 25 Minuten Dauer in Frage kommen. Mehrere dieser Behandlungseinheiten können auch an einem Tag hintereinander durch geführt werden (beispielsweise: 50, 75, 100 Minuten).

Eine Akutbehandlung dient der Krisenintervention und kann – falls erforderlich – in eine Kurzzeitpsychotherapie oder in eine Langzeitpsychotherapie überführt werden. Bereits durchgeführte Therapieeinheiten der Akutbehandlung werden auf die nachfolgende Psychotherapie angerechnet für eine Akutbehandlung ist nur das Einzelgespräch vorgesehen.

Ambulante Psychotherapie

Ambulante Psychotherapie kann in allen Psychotherapieverfahren als Einzeltherapie, in einer Gruppe oder als Kombination von Einzel- und Gruppenpsychotherapie durchgeführt werden. Die Häufigkeit der Sitzungen kann je nach Verfahren und Behandlungsverlauf variieren und wird individuell von Patientin bzw. Patient und Therapeutin bzw. Therapeut vereinbart. Die Gruppenpsychotherapie nutzt zusätzlich Beziehungserfahrungen und das wechselseitige Lernen zwischen den Patientinnen und/oder den Patienten in der Gruppe für die Psychotherapie.

Verhaltenstherapie (VT)

Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass psychische Beschwerden das Ergebnis von bewussten und nicht-bewussten Lernprozessen sind. Zu Beginn der Behandlung wird gemeinsam mit dem Patienten erarbeitet, welche Bedingungen seiner Lebensgeschichte und seiner aktuellen Lebenssituation zur Entstehung und Aufrechterhaltung der psychischen Symptomatik beigetragen haben und weiter wirksam sind. Auf dieser Grundlage werden gemeinsam die Therapieziele und der Behandlungsplan festgelegt. In der Verhaltenstherapie wird der Patient zur aktiven Veränderung seines Handelns, Denkens und Fühlens motiviert und angeleitet. Dabei werden die bereits vorhandenen Stärken und Fähigkeiten herausgearbeitet und für den Veränderungsprozess nutzbar gemacht.

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP)

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie sieht Krankheitssymptome als Folge von aktuellen Konflikten in Beziehungen oder von nicht bewältigten Beziehungserfahrungen und Konflikten aus früheren Lebensphasen. Diese Konflikte und Erfahrungen können das spätere Leben bestimmen und psychische Erkrankungen zur Folge haben. Ziel der Behandlung ist es, die zugrundeliegenden unbewussten Motive und Konflikte der aktuellen Symptome zu erkennen und sich mit diesen auseinanderzusetzen. Patientin oder Patient werden in der Psychotherapie dabei unterstützt, durch Einsichten in die Zusammenhange und Ursachen der aktuellen Symptome Veränderungen ein Erleben oder Verhalten zu erreichen.

Analytische Psychotherapie (AP)

Die analytische Psychotherapie nimmt an, dass Krankheitssymptome durch konflikthafte unbewusste Verarbeitung von frühen oder später im Leben erworbenen Lebens- und Beziehungserfahrungen verursacht und aufrechterhalten werden. In der therapeutischen Beziehung zwischen Patientin oder Patient und Therapeutin oder Therapeut spielt das Erkennen und Bewusstmachen von verdrängten Gefühlen, Erinnerungen und Beziehungsmustern, die gegenwärtig Krankheitssymptome verursachen, eine zentrale Rolle. Dadurch kann in der Gegenwart zunächst unverständlich erscheinendes Fühlen und Handeln in der therapeutischen Beziehungsarbeit verstanden und verändert werden.

Paar- und Familien-Therapie

Bei der systemischen Therapie handelt es sich um ein wissenschaftlich anerkanntes psychotherapeutisches Verfahren, bei dem der Mensch vor allem mit Blick auf seine sozialen Beziehungen gesehen wird.

In der systemischen Therapie geht man davon aus, das die psychischen Symptome eines Einzelnen besser verstanden und gelindert werden können, wenn man das Lebensumfeld des Betroffenen (vor allem die Familie und den Partner) in die Behandlung mit einbezieht. Die Idee dahinter ist, dass Menschen in Beziehungen oft Umgangsformen miteinander entwickeln, die zunächst der Problemlösung dienen, dann aber selbst Probleme erzeugen oder aufrechterhalten. Es geht also um die Art, wie Menschen in Beziehungen miteinander reden und umgehen.

Durch verschiedene systemische Vorgehensweisen gelingt es, nicht nur über Beziehungen zu sprechen, sondern diese sichtbar darzustellen (z.B. mit Hilfe kleiner Figuren, mit Personen oder Stühlen im Raum) und so zum Positiven zu ändern.

Die Grundhaltung systemischer Therapeuten (m/w/d) ist gekennzeichnet durch Respekt, Wertschätzung und Achtung gegenüber einzelnen Personen, Familien und Paaren. Man geht davon aus, dass die Betroffenen die Experten für sich und ihre Lebensgestaltung sind. Das Zeile der Therapie ist es, die Stärken der Hilfesuchenden wieder zu aktivieren und gemeinsam passende Lösungen zu finden. Für die Therapie gilt der Grundsatz, dass sie so kurz wie möglich und so langen wie nötig sein soll. Die Veränderung findet dabei zwischen den Therapiestunden statt, in den Anregungen un Impulse gegeben werden, die im Alltag ausprobiert werden.

Der Nutzen und die medizinische Notwendigkeit der systemische Therapie als Psychotherapieverfahren sind für folgende Anwendungsbereiche belegt:

  • Angststörungen und Zwangsstörungen
  • Affektive Störungen: depressive Episoden, rezidivierende depressive Störungen, Dysthymie
  • Psychische und Verhaltensstörungen durch Psychotrope Substanzen/ Opioide
  • Essstörungen
  • Schizophrene und affektive psychotische Störungen

Natürlich erweist sich einen systemische Sicht- und Herangehensweise auch bei Erziehungsschwierigkeiten oder kindlichen Verhaltensstörungen, sowie bei Paar- und Familienproblemen als hilfreich.

Leider ist derzeit noch keine Abrechnung  für systemische Psychotherapie über die gesetzlichen Krankenkassen möglich, daher müssen die Kosten von den Patienten selbst getragen werden.

Preise auf Anfrage.

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