
Beratung Familien in Zeiten des pandemiebedingten Ausnahmezustands
Derzeit sind Familien durch die Restriktionen, die eine Verbreitung von Covid-19 eindämmen sollen, belastet. Die meisten Familien kommen damit gut zurecht und haben sich damit arrangiert.
Es gibt Eltern, die mit den Ausgangsbeschränkungen, Schulschließungen und dem zunehmenden wirtschaftlichen Druck auf Familien überfordert sind. Es ist bekannt, dass in Zeiten der Rezession sowohl häusliche Gewalt als auch Misshandlung, Vernachlässigung und sexueller Missbrauch von Kindern stark zunehmen.
Im Rahmen einer Pandemie werden Maßnahmen notwendig, die als erhebliche Stressoren und somit Risikofaktoren für eine familiäre Belastung bekannt sind.
Stressverstärkend wirken:
- die Dauer der Maßnahmen
- gesundheitsbezogene Ängste
- Frustration und Langeweile durch den Verlust gewohnter Abläufe und räumliche Enge
- Versorgungsschwierigkeiten (Lebensmittel und Gesundheitsversorgung) wechselnde, widersprüchliche Informationen
- Existenzängste.
- Verlustängste.
Wie gehe ich vor, wenn ich in Sorge um das Wohl meiner Familie oder um (m)eines Kindes bin?
Bei gewichtigen Anhaltspunkten für die Kindeswohlgefährdung (d.h., wenn Sie sich selbst begründete Sorgen haben) sprechen Sie Ihre Besorgnis bei uns an. Wir wissen, dass derzeit Dienste nicht möglich oder nicht erreichbar sind. Daher versuchen wir durch unsere Therapeuten*innen Sie im uns möglichen Rahmen bestmöglich zu begleiten, als Familie und insbesondere Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.
Im Zweifel haben Sie einen Beratungsanspruch gegenüber dem Jugendamt durch eine „insoweit erfahrene Fachkraft“ und können sich rund um die Uhr bei der Medizinischen Kinderschutzhotline beraten lassen. Auch das Jugendamt kann bestimmte Gefährdungseinschätzungen vornehmen.
- Wir versuchen sachliche, medizinische Fakten zu vermitteln.
- Wir geben konkrete Ratschläge zur Gesundheitsvorsorge und zum Umgang mit belastenden Situationen („schnelle Tipps“).
- Wir sprechen mit den Eltern über die Notwendigkeit von Maßnahme und ihren altruistischen Aspekt („Wir schützen uns und die Anderen!“).
- UND das Wichtigste: Wir nehmen uns Zeit, für Kinder – Jugendliche – junge Erwachsene und auch Eltern!
SCHNELLE TIPPS FÜR DEN FAMILIÄREN ALLTAG nach START®, Dixius & Möhler, 2020: www.startyourway.com
- Halten Sie Kontakt zu Familie und Freunden über Messenger!
- Nutzen Sie wenn möglich Videotelefonie.
- Sorgen Sie für gesundes Essen, ausreichenden Schlaf und Alltagsroutine.
- Integrieren Sie besondere Stärken der Kinder und Aktivitäten in den Tag.
- Reduzieren Sie Ihren Nachrichtenkonsum und den Ihrer Kinder.
- Nutzen Sie Hilfsangebote, ehe die Situation eskaliert!
- Halten Sie Kontakt zu Ihren behandelnden Therapeuten*in!
- Ein strukturierter Tagesablauf mit festen Schlaf- und Essenszeiten gibt Sicherheit. Behalten Sie positive Gewohnheiten (Spielabende, gemeinsame Leseplätze) möglichst bei!
- Halten Sie Absprachen jetzt besonders zuverlässig ein.
Adressen für Krisensituationen
www.dksb.de/de/artikel/detail/anlaufstellen-bei-konflikten-und-gefahrensituationen
Kinderschutzambulanzen und Kinderschutzgruppen www.dgkim.de/kinderschutzgruppenDeutscher Kinderschutzbund –
Initiative Peripartale psychische Erkrankungen
www.schatten-und-licht.deKlinikfinder Kinder- und Jugendpsychiatrie
Hilfetelefon Sexueller Missbrauch 0800 22 55 530
https://beauftragter-missbrauch.de/hilfe/hilfetelefon
Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen 08000 116 016
Nummer gegen Kummer
Beratung für Kinder und Jugendliche Telefon: 116 111 www.nummergegenkummer.de
auch für Eltern und Sorgepersonen: 0800 1110550
Telefonseelsorge – Beratung für Privatpersonenevangelisch: 0800 1110111
katholisch: 0800 2220222
für Kinder und Jugendliche: 0800 3330333
Muslimische Telefonseelsorge – Beratung für Privatpersonen
030 44 35 09 821
Beratungsstellen für psychisch erkrankte Eltern
www.seko-bayern.de/start/mutmacher-seite/
Die Mutmach-Börse
…denn gemeinsam ist man weniger allein!
http://bag-kipe.de/einrichtungen-projekte
https://www.netz-und-boden.de/deutschland
www.hilfeportal-missbrauch.de:
Onlinesuche nach Beratungsstellen und Ansprech-partnern in allen Fällen der Sorge um ein Kind.
COVID-19: Tipps für Eltern, Bundesgesundheitsministerium. Zu finden über Suchmaschinen